Wollpflege mit Lanolin - die Anleitung
die richtige wollpflege – anleitung
Wolle und Lanolin
Wolle ist ein wunderbares Material, das von Natur aus viele Vorteile bietet: Sie ist atmungsaktiv, temperaturregulierend und besonders nachhaltig – weil sie eben ein Naturprodukt ist.
Besonders für Textilien wie Windelfrei-Kleidung oder Outdoorbekleidung ist Wolle aufgrund ihrer wasserabweisenden Eigenschaften sehr beliebt.
Doch die wahre Magie der Wolle kommt oft erst richtig zur Geltung, wenn sie mit Lanolin, einem natürlichen Wollfett, behandelt wird.Lanolin verleiht der Wolle nicht nur zusätzlichen Schutz vor Feuchtigkeit, sondern sorgt auch dafür, dass sie ihre Eigenschaften länger behält.
In diesem Blogbeitrag erklären wir, wie man Wolle mit Lanolin fettet und warum diese Behandlung so wertvoll ist.
Einwegwindeln als Umweltproblem
Was ist Lanolin und warum sollte man Wolle damit fetten?
Lanolin ist ein natürliches Wachs, das von Schafen über ihre Hautdrüsen abgesondert wird. Bei der Verarbeitung und Waschung von Wolle wird Lanolin in der Regel entfernt, aber es kann wieder hinzugefügt werden, um die positiven Eigenschaften der Wolle zu verstärken. Besonders bei Wolltextilien, die im Außenbereich oder direkt auf der Haut getragen werden, kann Lanolin den Stoff widerstandsfähiger und wasserabweisender machen.
Die Behandlung mit Lanolin hat mehrere Vorteile:
- Wasserabweisend: Lanolin sorgt dafür, dass Wolle weniger Feuchtigkeit aufnimmt, was sie besonders für Windelfrei-Kleidung oder Babybekleidung ideal macht.
- Pflege und Schutz: Es schützt die Fasern vor äußeren Einflüssen und sorgt dafür, dass die Wolle nicht austrocknet.
- Verlängert die Lebensdauer: Indem man der Wolle das natürliche Fett zurückgibt, bleibt sie weicher und behält ihre Elastizität.
Wann ist es sinnvoll, Wolle mit Lanolin zu fetten?
Es gibt verschiedene Situationen, in denen es sinnvoll ist, Wolle zu fetten:
- Nach dem Waschen: Nach dem Waschen von Wollkleidung oder -windeln kann ein Teil des natürlichen Lanolins verloren gehen, was die wasserabweisenden Eigenschaften der Wolle verringert. Ein erneutes Fetten ist dann ratsam, um den Schutz zu regenerieren.
- Vor dem ersten Gebrauch: Bei neuer Wolle oder frisch gewaschener Wolle, die nicht mehr ausreichend lanoliniert ist, kann das Fetten helfen, die gewünschten Eigenschaften zu erzielen.
- Bei Bedarf: Wenn Du feststellst, dass die Wolle nicht mehr so wasserabweisend ist oder an Weichheit verliert, kannst Du sie jederzeit mit Lanolin nachbehandeln.
Einwegwindeln als Umweltproblem
Anleitung zum Wolle fetten mit Lanolin
Die Behandlung von Wolle mit Lanolin ist wirklich einfach, benötigt jedoch vielleicht auch etwas Geduld. Hier ist eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Benötigte Materialien:
- Wolle (z. B. Wollwindeln, Strickwaren, Wolljacken)
- Lanolin (erhältlich in Form von Lanolin-Creme oder -Flüssigkeit, meist speziell für Wollpflegeprodukte)
- Wasser (handwarm, lauwarm)
- Babyshampoo, Spülmittel oder Wollwaschmittel (für die Emulsion)
- Eine große Schüssel oder Waschbecken
- Handtücher (zum Abtrocknen)
Schritt 1: Vorbereitung
Bestenfalls sollte die Wolle zuerst gründlich gewaschen werden, um Schmutz und Rückstände zu entfernen. Wenn die Wolle bereits gewaschen ist, überspringe diesen Schritt einfach. Wenn nicht, wasche die Wolle mit einem sanften Wollwaschmittel oder Wollwaschseife in lauwarmem Wasser. Achte dabei unbedingt darauf, die Wolle nicht zu stark zu reiben oder auszuwringen, um die Fasern nicht zu beschädigen
Einwegwindeln als Umweltproblem
Schritt 2: Lanolin-Mischung herstellen
Fülle eine Tasse mit warmem Wasser. Gebe pro Wollstück wohl so 1/2 bis 1 Teelöffel Lanolin hinzu und lass das Wollfett dort vollständig auflösen. Lanolin hat eine hohe Viskosität und löst sich nicht sofort in kaltem Wasser auf, daher ist es wichtig, es gut zu vermengen.
Dazu gibst du nun tropfenweise das Wollwaschmittel oder Spüli und rührst gleichzeitig fleißig um. Die darin enthaltenen Tenside emulgieren das Fett und die Flüssigkeit in der Tasse wird dadurch milchig weiß.
Nun füllst du Deine große Schüssel mit handwarmen Wasser und rührst die Emulsion sorgfältig dort hinein.
Schritt 3: Wolle einweichen
Lege die feuchte gewaschene Wolle in die Lanolin-Mischung und lasse sie dort gut einweichen (bestenfalls so 5-6 Stunden, auch über Nacht möglich). Achte darauf, dass die Wolle vollständig mit der Mischung in Kontakt kommt. Drücke die Wolle dafür vorsichtig in das Wasser, damit sie die Lanolin-Mischung gut aufnehmen kann und lege gegebenenfalls zwei gekreuzte Löffel oder einen Teller zum Beschweren des Stoffes oben drauf. Dabei darf die Wolle nicht intensiv bearbeitet werden – einfach einweichen lassen, damit der Stoff nicht einläuft oder großartig ausblutet.
Schritt 4: Wolle trocknen
Drücke überschüssiges Wasser vorsichtig aus der Wolle, indem Du sie in ein Handtuch einwickelst und leicht andrückst. Achte darauf, nicht zu wringen!! Lege die Wolle zum Trocknen dann flach auf ein Handtuch oder eine weiche Unterlage, auch einmal quer über den Wäscheständer ist eine Möglichkeit und lasse sie an der Luft trocknen. Vermeide dabei direkte Sonneneinstrahlung oder die Verwendung eines Trockners, da dies die Fasern schädigen kann.
Einwegwindeln als Umweltproblem
Häufige Fragen zum Wolle fetten mit Lanolin
Wie oft sollte ich Wolle mit Lanolin fetten? In der Regel reicht es, Wolle alle paar Wochen oder nach jeder Wäsche mit Lanolin zu behandeln. Wenn Du aber feststellst, dass die Wolle ihre wasserabweisenden Eigenschaften verliert oder sich rau anfühlt, kannst Du die Behandlung auch öfter durchführen.Windelfrei-Kleidung oder Wollwindeln brauchen möglicherweise etwas öfter eine Lanolinbehandlung, während Kleidung, die weniger beansprucht wird, selteneres Fetten benötigt.
Wir empfehlen übrigens, unsere WindelfreiKleidung und die anderen Wollprodukte vor der ersten Benutzung zu fetten, damit ihr lange Freude daran habt.
Was mache ich, wenn das Lanolin nicht gut aufgelöst wird? Wenn das Lanolin nicht vollständig im Wasser lösbar ist, kannst Du es vorher in etwas heißem Wasser schmelzen oder mit einem Handmixer oder Schneebesen umrühren, um eine gleichmäßige Mischung zu erzielen.
Kann ich meine Wolle auch überfetten?
Ja, es ist möglich, Wolle zu „überfetten“, wenn zu viel Lanolin verwendet wird. Eine zu dicke Lanolinschicht kann die Atmungsaktivität der Wolle einschränken und ein leicht klebriges Gefühl hinterlassen. Mehr dazu liest du hier.
Warum ist es wichtig, eine Emulsion mit Lanolin und Spülmittel herzustellen?
Die Emulsion ist entscheidend, damit sich das Lanolin gleichmäßig im Wasser verteilt und optimal an die Wollfasern binden kann. Lanolin ist von Natur aus fettig und würde sich ohne die Zugabe von Spülmittel oder Babyshampoo nicht gut mit Wasser vermischen. Die darin enthaltenen Tenside helfen dabei, das Fett in winzige Tröpfchen zu zerlegen und mit dem Wasser zu verbinden – dies ist die sogenannte Emulsion. Wenn die Flüssigkeit milchig weiß wird, zeigt das, dass das Lanolin richtig emulgiert ist. So kann es gleichmäßig in das Wollgewebe eindringen, ohne sich fleckig abzusetzen oder die Wollstruktur zu beschweren.
Fazit
Das Fetten von Wolle mit Lanolin ist eine einfache und effektive Methode, um die natürlichen Eigenschaften der Wolle zu erhalten und sogar zu verbessern.
Mit der richtigen Technik bleibt Deine Wollkleidung oder -windeln nicht nur länger schön, sondern bietet auch den gewünschten Schutz vor Feuchtigkeit.
Wenn Du die Wolle mit Lanolin fettest, schenkst Du dem Material nicht nur mehr Widerstandskraft, sondern verlängerst gleichzeitig ihre Lebensdauer und Weichheit. So bleibt die Wolle auch bei häufiger Nutzung angenehm und funktional.
Verfasserin: Vanessa Deckwer
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Dr. Britta Alps